Die Loge

Grundlage freimaurerischen Wirkens ist die Loge. Sie ist Zentrum geistiger Arbeit, Stätte der Begegnung und Ort ernster Besinnung. Für den Erfolg ihrer Arbeit ist offenes, ehrliches und hilfsbereites Miteinander Voraussetzung. Zum Zeichen engster Verbundenheit und Vertrautheit nennen sich die Freimaurer untereinander „Brüder“. Am geselligen Leben der Loge nehmen auch die Frauen der Mitglieder und ihre Familien teil. Trotzdem ist die Freimaurerei aus Tradition ein Männerbund. Sie sieht hierin keinen Widerspruch zur Gleichberechtigung von Mann und Frau, hält vielmehr Vereinigungen, die nur Männer (oder nur Frauen) umfassen, für ebenso legitime wie sinnvolle Formen menschlicher Gemeinschaft.

Das Einüben des Zusammenlebens aller Brüder in der Loge erfordert Aufeinanderzugehen in allen Lebenssituationen, Verständnis der Charaktereigenschaften des anderen und Hilfsbereitschaft in Not. Freimaurerische Toleranz bedeutet nicht desinteressiertes Gelten lassen anderer Auffassungen, sondern die Bereitschaft, die Überzeugung des Partners – oder sogar Gegners – in ehrlicher Auseinandersetzung zu respektieren. All dem stehen oft egoistische Verhaltensweisen und andere menschliche Unzulänglichkeiten im Wege. Deren Überwindung durch Gespräch, Anleitung und Vorbild ist fortdauernder Gegenstand freimaurerischer Arbeit.